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Archiv 2014 - Quartal 3
DAX: Vorsicht geboten +++ S&P500: kurzfristige Trendwende +++ Ölpreise: Überverkauft



Inhalt dieser Ausgabe
Verehrte Leserinnen und Leser,
an den Aktienmärkten war in dieser Woche nicht viel los. Der DAX (linker Chart) tendiert seit einer Woche lediglich in einer Range von ca. 145 Punkten seitwärts. Ganz ähnlich sieht es in den US-Indizes (rechter Chart) aus.
Dies könnte daran gelegen haben, dass außer den üblichen Nachrichten zu den geopolitischen Krisen nichts außergewöhnliches über die Ticker lief.
Mehr Musik war in den Rohstoffen Gold, Silber und Öl, die allesamt deutlich nachgaben (siehe nebenstehender Chart). Gold und Silber verloren seit vergangenem Freitag jeweils rund 2 Prozent, die Ölpreise gaben um bis zu 5 Prozent nach.
Und dies, obwohl sich die EU auf neue Sanktionen gegen Russland geeinigt hat, die am Freitag in Kraft getreten sind. Die neuen Strafmaßnahmen sollen insbesondere die russischen Energiekonzerne treffen, durch eine Ausweitung des Exportverbots für Technologie zur Erdölförderung. Die USA haben sich der EU-Linie angeschlossen. Eigentlich sollte sich eine Verschärfung der Krise daher sowohl auf die Edelmetalle als auch vor allem auf den Ölpreis kurssteigernd auswirken, könnten die Sanktionen doch negativ auf die Ölversorgung wirken.
Zumal Moskau bereits Gegenmaßnahmen vorbereitet hat und angeblich schon jetzt merklich weniger Gas in den Westen liefert. Doch im Moment scheint an den Börsen alles etwas anders.
In der kommenden Woche steht am Donnerstag eine Zinssitzung der US-Notenbank Fed auf dem Terminplan. Börsianer schließen stärkere Signale in Richtung einer Zinserhöhung nicht mehr aus. Insbesondere durch schärfere Formulierungen könnte den Märkten neue Hinweise zum Zeitpunkt geben werden. Bisher hatte die Fed kommuniziert, dass die aktuelle Spannbreite der Fed Funds-Rate (0-0,25 %) nach dem Ende der Asset-Käufe noch eine „considerable time“ beibehalten wird. Dieser kleine Passus könnte geändert werden.
Unabhängig davon wird die Notenbank weiter auf ein Ende der im September 2011 beschlossenen und danach mehrfach aufgestockten Asset-Käufe („QE“) zusteuern. Auf der Fed-Sitzung im Dezember 2013 wurde das Volumen der Anleihekäufe (im Maximum bis zu 85 Mrd. USD pro Monat) erstmals reduziert. Spätestens im Oktober 2014 (Zusammenkunft am 28./29.Oktober) dürften die Käufe vollständig eingestellt werden. Vielleicht überrascht die Notenbank die Märkte aber mit einem vorgezogenen Ende am Donnerstag (Prognose bisher: erneute Reduzierung der monatlichen Asset-Käufe um lediglich 10 Mrd. USD).
Auf den ersten Blick ist in dieser Woche nicht viel bzw. nichts Unerwartetes passiert. Charttechnisch ist allerdings einiges geschehen, über das wir nachfolgend ausführlich berichten. Übergeordnet hat sich aber an unserer Markterwartung für die kommenden Wochen nichts geändert. Wir bleiben skeptisch und sehen eine erneute Korrektur der Aktienmärkte.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
Der DAX hat in den vergangenen Tagen seitwärts konsolidiert. Man könnte daher annehmen, dass sich charttechnisch nicht viel getan hat. Doch tatsächlich ist etwas Wichtiges passiert:
Zunächst ist der DAX innerhalb seiner breiten Seitwärtsrange (blau im Chart) in einem Aufwärtstrendkanal nach oben gestiegen. Und innerhalb dieses Aufwärtstrends ist der DAX in den vergangenen Tagen von der oberen Trendlinie seitwärts bzw. leicht abwärts zur unteren gelaufen.
Am Donnerstag hat der DAX diese Trendlinie erfolgreich getestet. Damit besteht nun die Möglichkeit, dass ein weiterer Aufwärtsimpuls startet, der dem Index einen bullischen Ausbruch aus der (blauen) Seitwärtsrange ermöglicht. Eine Rückkehr zur 10.000er Marke wäre dann möglich.
Bricht der DAX jedoch nach unten aus dem Trendkanal aus, dann könnte die von uns erwartete Herbst-Korrektur eingeläutet werden.
Wir befinden uns also kurzfristig in einer entscheidenden Situation.
In Sachen Elliott-Wellen-Analyse gibt es leider mehrere kurzfristig mögliche Szenarien. Einerseits könnte im DAX gerade eine Welle 3 laufen, so wie wir es vor einer Woche bereits dargestellt haben (grüne Ziffern, grüner Pfeil im folgenden Chart). Andererseits kann man aber auch einen abgeschlossenen 5-gliedrigen Zyklus zählen (rote Ziffern), auf den nun eine Korrektur folgen müsste (roter Pfeil).
Die Sache löst sich aber auf: Wenn der Kurs unter das Hoch der grünen Welle 1 fällt, gilt das bärische Szenario, steigt der Kurs über das Hoch der Welle 5 das bullische.
Man sollte jedoch berücksichtigen, dass dem DAX trotz der neuen Geldspritze durch die Notenbank EZB kein Vorankommen gelungen ist. Daher stellt sich die Frage, was den DAX nach der EZB-Entscheidung nun antreiben könnte. Zumal auch die US-Indizes den jüngsten DAX-Anstieg nicht mehr in der Intensität mitgemacht haben und schwächeln. Daneben befinden wir uns gerade in der saisonal schwächsten Phase (September, Oktober).
Nach wie vor verläuft der DAX lediglich innerhalb einer breiten Seitwärtsrange, in deren Rahmen sich der Index im Niemandsland befindet und es jederzeit genauso gut wieder abwärts gehen kann. Es bleibt erhöhte Vorsicht geboten, insbesondere wenn nun die Aufwärtstrendlinie bricht.
Sollte es im DAX zu einer erneuten Korrektur kommen, dann ist die Wahrscheinlichkeit aber hoch, dass der Kurs innerhalb seiner monatelangen Seitwärtsrange zwischen grob 10.000 und 9.000 Punkten bleibt.
Wir agieren weiterhin im „Geldanlage Premium Depot“ sehr vorsichtig und hoffen auf neuerliche Kursverluste, um dann zu Schnäppchenkursen wieder einkaufen zu können. Dazu liegen bereits entsprechende Limit-Kauf-Orders im Markt. Sollte der DAX aber weiter steigen, so sind wir ausreichend im Markt investiert, um Gewinne zu erzielen.
(Wenn Sie wissen möchten, was wir per Limit-Kauf-Orders zu Schnäppchenkursen einkaufen wollen, dann testen Sie uns doch einfach eine Zeitlang. Sie können sich auf unserer Homepage für ein kostenloses Probe-Abonnement des „Geldanlage Premium Depot“ anmelden und unser Depot dann 1:1 nachbilden.)
Im S&P500 hat sich im Bereich der psychologisch wichtigen Marke eine kurzfristige Trendwende entwickelt. Von einer Aufwärtsbewegung ist der Index in einen leichten Abwärtstrend übergegangen.
Doch diese Bewegung sieht aktuell nur nach einer Konsolidierung im Aufwärtstrend aus. Solange keine Abwärtsdynamik unter 1.980 Punkte aufkommt, muss man bald wieder mit höheren Notierungen rechnen.
Doch im langfristigen (folgenden) Chartbild sind die US-Indizes weiterhin überkauft. DerS&P500 hängt am oberen Ende seines Aufwärtstrendkanals und an der wichtigen runden Marke von 2.000 Punkten fest.
Selbst wenn es kurzfristig noch zu höheren Kursen kommt, eine stärkere Korrektur ist überfällig, weil die US-Indizes im Rahmen des Aufwärtstrends zuletzt stets nur sehr kleine Korrekturen vollzogen haben, die keineswegs ausreichten, um die sehr reifen Trends zu bereinigen - der S&P500 hatte lediglich unser erstes Korrektur-Kursziel von 1.900 Punkten vollständig abgearbeitet.
Auch aufgrund der saisonal schwachen Phase gehen wir davon aus, dass noch eine starke Abwärtsbewegung folgen wird, die das Tief der vorangegangenen unterbieten sollte.
Mit den Short-Positionen auf den S&P500 würden wir im „Geldanlage Premium Depot“ von einer solchen Bewegung profitieren und Verluste in anderen Depotpositionen ausgleichen.
(Wollen Sie Gewinne mit einem fallenden S&P500 erzielen? Dann handeln Sie unsere entsprechenden Trades vom „Geldanlage Premium Depot“ einfach nach. Probieren Sie uns 3 Wochen lang im kostenlosen Probe-Abonnement aus.)
Nach einer längeren Seitwärtsphase (Pfeile im Chart) ging es für die Ölpreise weiter abwärts.
Der Ölpreis der Sorte WTI hat seit Ende Juni von über 103 US-Dollar auf bis heute unter 92 US-Dollar mehr als 10 Prozent verloren und damit fast seine gesamte von uns beobachtete engere Seitwärtsrange durchlaufen (dunkelblaues Rechteck im nebenstehenden Chart).
Wir hatten im „Geldanlage Premium Depot“ langfristig aufgrund der fundamentalen Daten auf eine Abwärtsbewegung gesetzt und wurden belohnt. Mit einem Short-Trade auf die Ölsorte WTI konnten wir profitieren und am Donnerstag für unsere Abonnenten einen ordentlichen Gewinn von 10 Prozent erzielen.
Noch heftiger fielen die Verluste in der Sorte Brent aus (siehe folgender Chart). Hier gab der Preis sogar im selben Zeitraum von 117 auf knapp 97 US-Dollar um 17 Prozent nach. Dabei übertrieb er im Juni nach oben und nun nach unten.
Für den Preisverfall gibt es fundamentale Grüne. Als einer der gewichtigsten für den Preisrutsch in den Ölsorten gilt der Ölboom in den USA. Im Juli war nach Angaben des US-Energieministeriums die Förderung mit 8,5 Millionen Barrel täglich so hoch wie zuletzt im April 1987. Und das Ministerium rechnet für das nächste Jahr sogar mit einem weiteren Anstieg der Förderung auf 9,3 Millionen Fässer täglich, was so viel wäre, wie zuletzt im Schnitt 1972 produziert wurde.
Die Internationale Energieagentur IEA rechnet am Ölmarkt in den nächsten fünf Jahren mit einer weiterhin ausgewogenen Entwicklung. Das Angebot soll aber stärker steigen als die Nachfrage. Laut IEA-Prognosen wird sich die Ölnachfrage jedes Jahr im Durchschnitt um 1,3 Millionen Barrel pro Tag erhöhen, während das durchschnittliche jährliche Wachstum der Lieferkapazitäten auf 1,5 Millionen Barrel pro Tag geschätzt wird.
Doch am Donnerstag setzte eine Gegenbewegung ein. Sie könnte ein erstes Indiz für eine stärkere Erholungsbewegung sein, die nach den heftigen Kursverlusten durchaus fällig ist. Auch dafür gibt es mehrere Gründe:
Ölpreise von deutlich unter 100 US-Dollar dürften daher nur von kurzer Dauer sein. Wir sehen zwar beim WTI-Öl noch leichtes Abwärtspotential, die Abwärtsbewegung bei der Sorte Brent scheint aber überreizt. In der Ölsorte Brent sehen wir langfristig eine Range von 100 bis ca. 115 US-Dollar, bei WTI erwarten wir eine Bandbreite von 92 bis 107 US-Dollar.
Von einer Gegenbewegung würden wir profitieren, nachdem wir den Short auf WTI am Donnerstag mit 10 Prozent Gewinn verkauft haben und im Brent-Long investiert sind.
(Wollen Sie Gewinne mit einem steigenden Ölpreis erzielen? Dann handeln Sie unsere entsprechenden Trades vom „Geldanlage Premium Depot“ einfach nach. Probieren Sie uns 3 Wochen lang im kostenlosen Probe-Abonnement aus.)
Sie können die „Termine der Woche“ auch auf unserer Homepage einsehen. Dort haben wir für Sie einen Wirtschaftskalender implementiert, der Ihnen neben den Terminen auch noch zusätzliche Informationen (aktuelle und prognostizierten Werte, Erklärungen und Charts zu den einzelnen Daten) liefert.